Ausstellung „Ausschnitte“ Universitätsbibliothek Bayreuth 2004
"Kettensäge und Flex sind normalerweise nicht das Handwerkszeug für einen bildenden Künstler. Der in Bayreuth geborene und hier in der Universitätsbibliothek beschäftigte Wieland Prechtl bedient sich aber gerade dieser Gerätschaften, um aus Holz und Sandstein Skulpturen zu arbeiten.
Daneben fertigt der Autodidakt Gemälde in Acrylmischtechnik, Kreide, Öl und Aquarell. [...] Prechtl faszinieren Wind und Wolken, Unwetter mit ihrer Urgewalt. Er setzt die Veränderungen in der Natur mit ihren Farben- und Formenreichtum feinfühlig künstlerisch um. Dabei entstehen durch Abstraktion und Reduktion Bilder von hoher Dichte und Aussagekraft. Auch die Skulpturen zeigen die Naturverbundenheit und Naturliebe des Künstlers. Um mit den Materialien Sandstein und Holz arbeiten zu können, müsse man die strukturellen Besonderheiten kennen. Auch sei der Umgang mit Werkzeug und dem Rohmaterial sehr schwierig. Ein falscher Strich auf einem Bild könne unter Umständen noch korrrigiert werden, ein Ausrutscher mit Flex oder Kettensäge jedoch sei irreparabel und zerstöre die Arbeit von Stunden oder sogar Tagen."
Reinhold Hartmann 31.03.2004 (Bayreuther Anzeiger).
"Die Wechselwirkung von Himmel und Erde, das bewusste Erleben der Natur mit ihren Lichtstimmungen, jahreszeitlichen Veränderungen mit ihrem Farb- und Formenreichtum auch im oft unbeachteten Mikrobereich inspirieren ihn zu Bildern und Skulpturen. Besonders fasziniert zeigt er sich von der brachialen Urgewalt der Unwetter. Er genießt das Schaudern vor der Schönheit und der Wucht dieser Spektakel und setzt es um in Formen und Farben. Dabei gelingt ihm mit seiner kraftvollen, optimistischen Farbwahl die Auflösung von scheinbar Widersprüchlichen, nämlich Spannung erzeugen, Ruhe ausstrahlen, um die Fantasie des Betrachters anzuregen, damit er zu eigenen Deutungen und Sichtweisen gelangt.
Die neuesten Arbeiten sind überwiegend Bilder in unterschiedlichen Acryl-Mischtechniken auf extrastarkem Spezialkarton. Durch ihre Lackfixierung bekommen sie einen überirdischen Glanz."
Eva Bartylla 19.03.2004 (Nordbayerischer Kurier).